Schweigende Glocken an Karfreitag und Karsamstag
Ab diesem Jahr lässt die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Gossau-Andwil ihre Glocken nach dem Karfreitagsgottesdienst und am Karsamstag in ökumenischer Verbundenheit schweigen.
Christian Bernhard-Bergmaier,
In Gedenken an Leiden und Tod Jesu schweigen in der römisch-katholischen Kirchgemeinde Gossau alljährlich von Gründonnerstagabend bis zur Osternachtfeier die Glocken der Andreas- und der Pauluskirche. Einzig die Viertelstundenschläge und die Glockenschläge zur vollen Stunde erklingen als Zeitzeichen.
In der Schweiz gibt es bereits reformierte Kirchgemeinden, die in ökumenischer Verbundenheit an Karfreitag und Karsamstag ihr Glockengeläut ebenfalls aussetzen oder stark einschränken. So verzichtet beispielsweise die Münstergemeinde in der Stadt Bern darauf, den Karfreitagsgottesdienst auszuläuten respektive am Karsamstagabend den Ostersonntag einzuläuten. Dieses symbolische Zeichen möchte auch die reformierte Kirchgemeinde Gossau-Andwil in ökumenischer Verbundenheit ab diesem Jahr leben. Da der Karfreitag traditionell der höchste reformierte Feiertag ist, wird der Karfreitagsgottesdienst weiterhin mit den Glocken angekündigt. Nach dem Gottesdienst wird künftig auf das Ausläuten des Gottesdienstes verzichtet. Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Gossau-Andwil will damit ab diesem Jahr bewusst dazu beitragen, dass Karfreitag und Karsamstag in Erinnerung an das Leiden und den Tod Jesu ruhiger und besinnlicher werden.